Donnerstag, 17. Juli 2008

96-Merchandising in Chile (Folge 2)


Licores 96? Das Zeug muss ja schmecken”, dachte ich mir, als ich die bauchige Flasche mit dem einzigartigem Namen im Spirituosenhandel entdeckte. Natürlich griff ich sofort zu, denn die Zahl war die beste Werbung für ein Produkt und ein Kirschlikör passte hervorragend in meine unsortierte Hausbar.
Da steht er nun auch seit einer Weile und neigt sich langsam dem Ende zu. Euphorisch runtergestürzt habe ich das Schnäpschen nur beim ersten Mal, das Produkt des Weinproduzenten „Concha y Toro“ ist einfach zu süß. Der Kirschgeschmack wirkt ein wenig künstlich, obwohl laut Artikelbeschreibung nur die besten Früchte der Region bei Curicó verwendet wurden. Das traditionelle Herstellungsverfahren sorgte auch bei meiner Flasche für das sanfte Aroma, 25 Prozent Alkohol sind in der Tat recht mild für eine chilenische Spirituose. Das Nationalgetränk Pisco fängt bei 35 Grad erst an.
Verlockender als der Inhalt ist eigentlich das Etikett, das eine geschwungene 96 in einem Oval ziert. Ähnlichkeiten mit dem Vereinswappen des Bundesligisten dürften vom Grafikdesigner gewollt sein. Das Logo wirkt wie die VIP-Variante der hannoverschen 96, edel kommen die rotbraunen Ziffern auf dem cremefarbenen Hintergrund daher. Weinimporteure sollten bei Concha y Toro nachfragen, ob der Likör demnächst auf der Osttribüne des Niedersachsenstadions die Stimmung anheben könne.
Einen Einfluss auf den Spielverlauf habe ich bei meiner Recherche nicht ausgemacht. Die Ergebnisse der Roten waren nach Genuss absolut unterschiedlich. Sieg, Niederlage und Remis: alles war in der letzten Saison dabei. Am besten schmeckt ein Gläschen nach dem Essen und ein Blickfang ist die Flasche auf einer rauschenden 96-Party sowieso. Solche Feste sind in Chile allerdings eher selten.

1 Kommentar:

  1. Hallo du alte Schnapsdrossel.

    Ich kann nur bestätigen, dass sich der Geschmack des Liköres doch in Grenzen hält, obwohl die Kirsche meine Lieblingsfrucht ist.

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