Freitag, 26. September 2008

96 ist ein Dauerbrenner im TV


Die Bundesliga wird inzwischen weltweit ausgestrahlt. Vor allem der FC Bayern München hat eine globale TV-Präsenz. Das Interesse an der Liga nimmt zu, wenngleich sich die Fußballanhänger im Ausland fast ausschließlich nur für die Spitzenteams begeistern. Die grauen Mäuse bleiben unbeobachtet.

Als graue Mäuse werden Bundesligavereine bezeichnet, die jenseits der regionalen Grenzen für wenig Aufregung sorgen. Sie gelten nicht als Zuschauermagnet, gehören aber auch nicht zu den Armenhäusern oder Skandalnudeln, sondern verstecken sich im Durchschnitt. Meist landen diese Mannschaften irgendwo im Mittelfeld und die Ergebnisse werden in einem Nebensatz wahrgenommen.

Hannover 96 reiht sich in Deutschland in diese Riege der Unscheinbaren, selbst wenn das aus Fansicht natürlich ganz anders aussieht. Die Medien und Sympathisanten der Konkurrenz tun sich schwer mit dem vermeintlichen Glanz und Gloria, dabei waren die Niedersachsen doch der einzige echte Zweitligist, der je den DFB-Pokal gewann.

In Lateinamerika wird der Mythos „Hannover 96“ weitaus mehr zu geschätzt. Die Partie gegen Bayern München wird das fünfte von sechs Spielen der Roten sein, das in dieser Saison live zu sehen ist. Bei den Kanälen espn, espn+ und golTV sowie dessen Internetpartner terra ist 96 Programm. Lediglich die Begegnungen des Deutschen Meisters gab es häufiger im Fernsehen und auch nur Schalke 04 war ebenfalls fünfmal live auf dem Bildschirm. Der Rest bekam, was übrigblieb.

Weil espn und golTV auf dem gesamten amerikanischen Kontinent vertreten sind, haben Hochrechnungen ergeben, dass ungefähr 500 Millionen Menschen wöchentlich die Auftritte von Robert Enke verfolgen. Der 96-Boom wirkt sich natürlich positiv auf den Merchandisinghandel aus. Bei der chilenischen Kaufhauskette fallabella liegen die Hannover-Trikots zum Verkauf bereit, Jerseys von Werder Bremen, Borussia Dortmund oder auch europäischen Topklubs gibt es nicht.

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