Vor ein paar
Wochen kreiste ein Video aus dem argentinischen Fußball durchs Internet. Der
kurze Film zeigte darauf einen Kicker, welcher versuchte einen Hund über die
Spielfeldabsperrung zu schleudern. Das Tier prallte gegen die Umzäunung
und lief verschrocken davon. Der Werfer sah daraufhin die Rote Karte. Ich habe
bislang nicht recherchiert, ob es tatsächlich eine Regel zur Behandlung von Tieren
auf dem Platz gibt, sind Hunde doch fester Bestandteil beim Fußball in
Südamerika.
Selbst die ganz
großen Spiele gehen nicht vorüber, ohne dass ein Vierbeiner über das Spielfeld läuft.
Manchmal sind sie Glücksbringer, oft die Pechboten. Beim Copa Libertadores-Halbfinale
2011 zwischen Universidad de Chile und Boca Juniors kreuzte zum Beispiel ein
schwarz-weißer Mischling den Platz. Ein schlechtes Zeichen für die Gastgeber,
weil es die Farben vom Erzrivalen Colo-Colo waren. La U schied daraufhin aus und Colo-Colo blieb
Chiles einziger Copa Libertadores-Sieger.
Für manch einen
Groundhopper zählt der Besuch eines chilenischen Stadions erst, wenn ein Hund auf dem Platz
war. Kein Problem, das kommt meistens vor. Mit einem Bekannten wette ich vor dem Anpfiff, in welcher Minute der obligatorische Hund zu sehen ist, aber wie kommen die Streuner bloß in den Innenraum? Der "Plan Estadio Seguro" hat das eigentlich verboten, nur die frechen Tiere halten sich
nicht daran. Sie können wahrscheinlich das "Hunde verboten"-Schild am Eingang nicht lesen.
Beim Clásico von
Talcahuano zwischen Naval und Huachipato am 21. Juli rannte zwar kein Hund über
den Rasen, dafür setzte sich ein herrenloses Tier während der 90 Minuten neben
uns. Es lauerte darauf, dass mein Begleiter seine Kekstüte fallen lies. Die
Geduld machte sich bezahlt: Ein lautes Bellen versetzte meinen Jungen einen
Schreck. Die Cracker flogen aus der Hand, der haarige Nachbar schnappte sich
den Beutel und rannte glücklich davon. Die Begegnung der
beiden Vereine aus der benachbarten Hafenstadt ging übrigens 1:0 für Huachipato
aus. Ein paar der nur 1.500 Fans lieferten sich nach dem Abpfiff kleinere
Rangeleien. Von Hundebissen ist allerdings nichts bekannt.
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