Konfettiregen,
Feuerwerk, Luftschlangen und Fahnenmeere: Die Stadionatmosphäre in
Lateinamerika gilt für viele europäische Fans als paradiesisch. Reisende schwärmen
von den Klassikern. In Chile ist es das Duell zwischen dem
Rekordmeister Colo-Colo und Universidad de Chile (La U). Die Begegnungen der
Erzrivalen sind für Spektakel auf den Rängen bekannt, doch spätestens seitdem
der Plan Estadio Seguro (Sicheres Stadion) in Kraft getreten ist, hat der
Superclasico viel Attraktivität eingebüßt.
Schon in den
vergangenen Spielzeiten wurden die Entfaltungsmöglichkeiten für das Publikum
stark begrenzt. Der Gebrauch von Pyrotechnik ist auch in Chile ein großes
Thema. Jahrelang wurden Bengalos, Rauchbomben etc. toleriert und in den
internationalen Auftritten sogar erwünscht, inzwischen ist das Feuerwerk streng
verboten. Bei Gebrauch droht Spielabbruch.
Eintrittskarten
gibt es für die Derbys in Santiago nur im Vorverkauf und diese Maßnahme wurde
bei den Nachbarschaftduellen der kleinen Provinzvereine ebenso durchgesetzt.
Wer zum Beispiel die Partie zwischen Naval aus Talcahuano und Deportes Concepcion
verfolgen wollte, musste sein Ticket einen Tag vorher erwerben. Anschließend
waren nur 3.800 Zuschauer im Stadion. Es hätte mehr sein können, wären am
Spieltag die Kassenhäuschen offen gewesen. Der Zuschauermangel ist jedoch bezeichnend
für die Liga. Schuld haben daran eher die hohen Eintrittspreise und das
niedrige fußballerische Niveau als ein vermeintliches Gewaltproblem, denn zu
Ausschreitungen kommt es im chilenischen Fußball eher selten.
Das sehen die
Politiker mit ihren Medien anders und so wurde der „Plan Estadio Seguro“ ins
Leben gerufen. Sicher sind in den Kurven der populären Hauptstadtvereine
rechtsfreie Räume enstanden. Vor allem mit dem Schwarzmarkt sowie dem Drogenhandel
verdienen die Anführer der Barra Bravas von Colo-Colo und La U beim Fußball und
seinem Drumherum gut. Mit Übereifer wird allerdings versucht die Gruppierungen
aus den Stadien zu bekommen und deshalb alles verboten, was man verbieten kann:
Während des Spiels zu stehen, Konfetti, Luftballons, Trommeln usw. Selbst auf
die Fahnen haben es die Verantwortlichen des Sicherheitsplans abgesehen. Ihrer
Meinung nach würden die Flaggen die Gewalt provozieren, da die Fangruppen
versuchten sich gegenseitig ihre Banner abzunehmen. Eine Ansicht, die man im
Falle eines Clasicos verstehen kann, aber bei allen anderen Partien
Kopfschütteln auslöst, besonders weil kleine Kinder ihre Fähnchen bei der Polizei
abgeben müssen.
In der Regel begleiten sowieso nur eine Handvoll Gästefans ihre Mannschaften, was den Polizeieinsatz nicht rechtfertigt. Das Heimpublikum ist unter sich und das Verbot zerstört eine Einnahmequelle der Souvenirhändler. Die Stadien sehen ohne die Transparente trostlos aus. Immerhin halten sich die Hunde nicht an das Gesetz. Auf den Schildern an den Eingängen ist zwar deutlich zu lesen, dass sie nicht geduldet werden. Bislang sind streunende Vierbeiner wie gewohnt selbst bei wichtigen Finalspielen über den Rasen gelaufen.
In der Regel begleiten sowieso nur eine Handvoll Gästefans ihre Mannschaften, was den Polizeieinsatz nicht rechtfertigt. Das Heimpublikum ist unter sich und das Verbot zerstört eine Einnahmequelle der Souvenirhändler. Die Stadien sehen ohne die Transparente trostlos aus. Immerhin halten sich die Hunde nicht an das Gesetz. Auf den Schildern an den Eingängen ist zwar deutlich zu lesen, dass sie nicht geduldet werden. Bislang sind streunende Vierbeiner wie gewohnt selbst bei wichtigen Finalspielen über den Rasen gelaufen.
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