Sonntag, 6. Dezember 2009

96 gegen Leverkusen


Normalität also. Normalität ist ein großer Wunsch bei Hannover 96 gewesen, denn die plötzliche weltweite Bekanntheit schmeckte bitter. Die Roten waren nach dem Freitod von Robert Enke auch in den chilenischen Medien präsent. Während zuvor kaum jemand etwas mit „noventa y seis“ anfangen konnte, wissen seitdem nicht nur Fußballfans was hinter dieser Zahl steckt. Über die Spiele gegen Schalke 04 und Bayern München wurde darauf mit der Neugier, wie die Mannschaft den Verlust verarbeitet hatte, berichtet. Im Freundeskreis sammelten sich die Anfragen gemeinsam die 96-Auftritte zu gucken. Gegen Leverkusen war das schon anders.

Hannover war längst vergessen und die Bayer-Elf steht ohnehin im Fokus der chilenischen Fußballjournalisten, weil mit Arturo Vidal ein Landsmann beim Tabellenführer Stammspieler ist. Ein eigener Bundesligastar wertet das Gekicke im Andenstaat auf und schafft Fans fernab Leverkusens. Der Spitzenreiter ist beliebt in Südamerika und so überraschte die Zusammenfassung im Sportblock der Nachrichten des 0:0 zischen 96 und Bayer nicht.

Im Fernsehen gab es die Partie leider nicht und so musste ich mich mit einem asiatischen Stream zufriedengeben. Ich habe zwar kein Wort verstanden, doch ich konnte meine Roten nahezu ruckelfrei verfolgen. Zuletzt bin ich stets unterwegs gewesen, wenn 96 spielte, weshalb ich die nur die Resultate mitbekam. Dieses Mal unterstützte meinen Lieblingsklub zeitgleich vor dem PC, nur dass es keine Tore zu bejubeln gab. Immerhin kann ich behaupten, Hannover in gewisser Weise Glück zu bringen. Sehe ich in dieser Saison Livebilder, verliert die Equipe nicht.

Auch gegen Leverkusen nicht und die Normalität ist tatsächlich zurück. Die letzten Ergebnisse sagen das aus. Nach zwei Niederlagen in Folge, rappelten sich die Roten wieder zur gewohnten Mittelmäßigkeit auf. Eine sportliche Krise gibt es auf dem Platz also nicht. Ein Remis gegen Leverkusen ist in Ordnung, wenngleich nicht gut genug, um sich deutlich von der Abstiegszone abzusetzen. Immerhin bemüht sich die Konkurrenz im Keller weitaus weniger, so dass der Blick auf die Tabelle wenig Sorgen bereitet.

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