Lota ist eine Stadt mit großer Bergbautradition in der VIII. Region. Der Abbau der Steinkohle ist inzwischen zu teuer, weshalb der Ort zusehend verarmt, zudem blieb ein erfolgreicher Strukturwandel bislang aus. Hin und wieder gelingt es dem Fußballverein Lota Schwager das gesamtchilenische Interesse zu wecken. Es ist eine Fahrstuhlmannschaft, die zurzeit in der Primera B mit Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen steckt.
Das Estadio Federico Schwager, benannt nach dem verstorbenen Firmenpatron und Vereinsgründer, fasst 7000 Plätze. Das Stadiongelände ist nicht direkt in Lota, sondern in der Gemeinde Coronel, einem Vorort von Concepción. Es besteht aus zwei Stahltribünen sowie einer Fankurve aus Beton. Eingebettet in ein kleines Waldstück kann es schnell übersehen werden, da neben einem Zuschauerrang auch die Flutlichtmasten fehlen. Von einem Hügel aus lassen sich die Partien aber Gratis verfolgen, falls die Karten knapp werden sollten. In der Regel kommen 4000 Zuschauer.
Der harte Kern der lokalen "Hinchada" steht hinter dem Tor und lässt während der gesamten 90 Minuten einen Kohlekessel dampfen, aus dem auch gelegentlich Stichflammen entweichen. So werden die Zuschauer permanent an die Herkunft ihres Vereins erinnert, denn die Rußwolken ziehen bei günstigen Winden über das gesamte Areal. Da der schwarze Qualm ihrer Ansicht nach manchmal nicht ausreicht, werden zusätzlich rote Rauchbomben angezündet. Für die Sicht auf das Spielfeld ist der Nebel unbedeutend, in der zweiten chilenischen Liga hat der Fußball eher ein niedriges Niveau. Einige Minuten können problemlos verpasst werden.
Die Gegentribüne im Estadio Federico Schwager.
In Lota möglich: mit dem Fahrrad ins Stadion.
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