„Also, wie war das noch? Altin Lala is an albanian football player, Altin Lala is a great albanian football player“ Jaime hat zwar den Unterschied zwischen „an“ un „a“ anhand des Mittelfeldspielers wunderbar gelernt, trotzdem mochte er von dem leidigen Thema „Cottbus“ nicht loslassen. Während die Roten am Freitag das hannoversche Publikum verärgerten, hatte Jaime bei mir Englischunterricht. Er selbst ist treuer Anhänger von Huachipato und verfolgt auch gelegentlich die Bundesliga, sogar Hannover ist ihm ein Begriff. Bayern München und Bayer Leverkusen wirbelt er dagegen etwas durcheinander. Das kann allerdings in der Ferne wirklich etwas unverständlich sein. Wer weiß in Deutschland schon, dass Colo-Colo einst ein großer Indianerhäuptling war?
Mittwoch, 27. August 2008
Hannover 96 - Energie Cottbus
„Also, wie war das noch? Altin Lala is an albanian football player, Altin Lala is a great albanian football player“ Jaime hat zwar den Unterschied zwischen „an“ un „a“ anhand des Mittelfeldspielers wunderbar gelernt, trotzdem mochte er von dem leidigen Thema „Cottbus“ nicht loslassen. Während die Roten am Freitag das hannoversche Publikum verärgerten, hatte Jaime bei mir Englischunterricht. Er selbst ist treuer Anhänger von Huachipato und verfolgt auch gelegentlich die Bundesliga, sogar Hannover ist ihm ein Begriff. Bayern München und Bayer Leverkusen wirbelt er dagegen etwas durcheinander. Das kann allerdings in der Ferne wirklich etwas unverständlich sein. Wer weiß in Deutschland schon, dass Colo-Colo einst ein großer Indianerhäuptling war?
Donnerstag, 21. August 2008
96-Merchandising in Chile: Alkohol
Der Saisonauftakt hinterließ einen derben Beigeschmack. Wochenlang freuten sich die Fans auf das Ende der Sommerpause, um endlich wieder ihre Roten zu sehen. Man habe nun den besten 96-Sturm aller Zeiten, wurde in der Presse posaunt. Jan Schlaudraff, Mikael Forsell und Mike Hanke sollen fortan die Niedersachsen in den Europapokal schießen. Das Schalkespiel erweckte Zweifel an der Umsetzung der Zielvorgabe. Vorne zahm und in der Abwehr äußerst löchrig präsentierte sich 96. Das Resultat war ein 0:3 und ein letzter Platz.
Die chilenische Apotheken- und Drogeriekette Farmacias Ahumada (Fasa) hat daher einen ganz besonderen Merchandisingartikel auf den Markt gebracht: denaturierter Alkohol. Anders als bei der Konkurrenz von Cruz Verde und Salcobrand mit ihren schlaffen 95 Prozent, sorgt das Fasa-Produkt mit 96-Prozent für den richtigen Schwung bei misslungenen Eröffnungsparties und beschleunigt ein schnelles Vergessen von miserablen Kicks. Am Freitag ist das Mitschlusslicht Energie Cottbus zu Gast. Bleibt zu hoffen, dass kein 96-Fan zur chilenischen Flasche greifen muss.
Dienstag, 19. August 2008
Schalke 04 - Hannover 96
„Wo bleibt er denn?“ fragt sich Pancho immer wieder und wünscht, dass sein Kumpel niemals den Mutterleib verlassen. Es ist die typisch chilenische Art des Fluchens und der potenzielle Kunde des Computerservices fühlt sich im Recht. Es ist inzwischen 9:38 Uhr. Viel zu spät, denn er möchte den Saisonauftakt von Hannover 96 gegen Schalke 04 verfolgen. „Die Roten führen bestimmt schon“ ist sich Pancho gewiss und geht weiter. In einer Seitenstraße entdeckt er eine Bar, die selbst zu früher Stunde mit Gästen gefüllt ist. „Vielleicht haben die einen Internetzugang?“ Nach einem flüchtigen Blick auf den Fernseher an der Wand traut er seinen Augen nicht mehr. Auf dem Bildschirm läuft tatsächlich ein Spiel aus der Bundesliga: Schalke 04 gegen Hannover 96. Pancho springt vor Freude. „Ach, deutschen Fußball zeigt der Sender doch immer“, klärt ihn der Wirt auf. „Das wusste ich gar nicht“, ist sein Gast überrascht. „Ich lass das nur laufen, weil die Premier League noch nicht angefangen hat“, meint der Hauherr eher desinteressiert.
Pancho dagegen ist vom Resultat entsetzt. Sein 96 liegt 0:2 zurück und scheint sich frühzeitig aufgegeben zu haben. Der Kommentartoren des Senders lästern über Altin Lala. Nach dem 3:0 für Schalke verlangen sie eine Namensänderung in Schalke 4:0 und rätseln, was die 96 zu bedeuten habe. Die Anzahl der Tore könne es nicht sein, da Hannover nichtmal eines schießen würde, behaupten sie.
Das restliche Publikum in dem Lokal hat sich längst vom Fernseher abgewendet. Es will lieber Leverkusen gegen Dortmund sehen, weil Arturo Vidal für Bayer aufläuft. Beim Umschalten wird der chilenische Nationalspieler gerade auswechselt. „Dann eben wieder Schalke“, murmelt der Wirt und zappt zurück, aber auch Pancho hat die Hoffnung verlassen. „Das wird heute nichts“, ist er enttäuscht und behält Recht. Freitag gibt es eine neue Chance und der Sender überträgt wieder direkt.
Montag, 11. August 2008
Fußball im Qualm der Kohle: Lota Schwager
Lota ist eine Stadt mit großer Bergbautradition in der VIII. Region. Der Abbau der Steinkohle ist inzwischen zu teuer, weshalb der Ort zusehend verarmt, zudem blieb ein erfolgreicher Strukturwandel bislang aus. Hin und wieder gelingt es dem Fußballverein Lota Schwager das gesamtchilenische Interesse zu wecken. Es ist eine Fahrstuhlmannschaft, die zurzeit in der Primera B mit Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen steckt.
Das Estadio Federico Schwager, benannt nach dem verstorbenen Firmenpatron und Vereinsgründer, fasst 7000 Plätze. Das Stadiongelände ist nicht direkt in Lota, sondern in der Gemeinde Coronel, einem Vorort von Concepción. Es besteht aus zwei Stahltribünen sowie einer Fankurve aus Beton. Eingebettet in ein kleines Waldstück kann es schnell übersehen werden, da neben einem Zuschauerrang auch die Flutlichtmasten fehlen. Von einem Hügel aus lassen sich die Partien aber Gratis verfolgen, falls die Karten knapp werden sollten. In der Regel kommen 4000 Zuschauer.
Der harte Kern der lokalen "Hinchada" steht hinter dem Tor und lässt während der gesamten 90 Minuten einen Kohlekessel dampfen, aus dem auch gelegentlich Stichflammen entweichen. So werden die Zuschauer permanent an die Herkunft ihres Vereins erinnert, denn die Rußwolken ziehen bei günstigen Winden über das gesamte Areal. Da der schwarze Qualm ihrer Ansicht nach manchmal nicht ausreicht, werden zusätzlich rote Rauchbomben angezündet. Für die Sicht auf das Spielfeld ist der Nebel unbedeutend, in der zweiten chilenischen Liga hat der Fußball eher ein niedriges Niveau. Einige Minuten können problemlos verpasst werden.
Die Gegentribüne im Estadio Federico Schwager.
In Lota möglich: mit dem Fahrrad ins Stadion.
Donnerstag, 7. August 2008
96-Merchandising in Chile: Cerveza Austral
Montag, 4. August 2008
Sommerpausenende
Aufgrund mangelnder masoschistischer Leidensfreude bleibt die Flucht ins Internet. Auch dort fehlen interessante Neuigkeiten. Die Roten kämpfte auf Mallorca um die Goldene Ananas. Das chilenische Gegenstück zu solchen Sommerturnieren heißt Copa Gato, benannt nach einer äußerst fuseligen Weinsorte. Die Ergebnisse gegen Hertha BSC Berlin und den Gastgeber machen weder schlau noch dumm, sie verschwinden schnell in der Statistik. Zum Glück war am Wochenende sogar echter Fußball zu sehen. Die 3. Liga hatte in Deutschland gekickt und der mdr zeigte ein Livespiel. Das neue untere Unterhaus klingt jedoch nach Eintracht Braunschweig und nicht nach großer Showbühne. Begeisterung flackert bei dieser Division aus der Entfernung nicht auf.